170220Wacholder

17.02.2020 Wacholder für den Brunsberg

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„Die Natur erhalten und pflegen!“ Dies ist eine der vielen Aufgaben, die sich die Wanderfreunde Nordheide zum Ziel gesetzt haben.  „Landschaftspflegerische Maßnahmen sind notwendig, sonst wäre die Heide in zehn Jahren weg. Wir entkusseln die Heide und befreien sie von kleinen Kiefern und Birken, sonst würde sie überwuchern“, sagt Norbert Carstensen, Naturschutzwart der Wanderfreunde Nordheide. „Auch nachfolgende Generationen sollen noch Freude an unserer wunderschönen Heidelandschaft haben.“
Und wir tun noch mehr. Wir, das sind bei dieser Pflanzaktion die Wanderfreunde Elke Kolbe, Svend Peters, Norbert Carstensen und Rainer Dörrheide. Kleine Wacholder, die sich auf einer wilden Fläche  in Wilsede angesiedelt haben, werden von uns ausgegraben und an anderer Stelle am Brunsberg angesiedelt. So werden sie vor den Maschinen, die die Heideflächen bearbeiten, gerettet. Wacholder haben tiefe Wurzeln, deshalb wählen wir nur kleine Pflanzen aus.  Warum es von dem  heidetypischen Wacholder am Brunsberg nur ein altes Exemplar gibt, weiß allerdings keiner.
Die ganze Aktion ist natürlich mit der Unteren Naturschutzbehörde abgesprochen. Sie unterstützt uns durch Maik Bösch. Als Gärtnermeister kennt er sich mit der Natur aus. Wir treffen ihn mit seinem Geländewagen plus Anhänger  in Undeloh.  Die exzellenten Spaten, die die Arbeit sehr erleichtern und wie Butter durch die Erde gehen, werden von ihm zur Verfügung gestellt, und  ganz wichtig, auch gepflegt. 
Es sind über zwanzig kleine Wacholder, die wir ausgraben.  Als der Anhänger voll ist, kann die Reise zum Brunsberg weitergehen. Maik Bösch darf mit Sondergenehmigung, im Gegensatz zu anderen Fahrzeugen, auf das Brunsberggelände fahren. Das ist gut so, denn sonst müssten wir die kleinen Wacholder  inklusive Ballen durchs Gelände schleppen. Maik Bösch ist es auch, der uns die neuen Plätze für die Wachholder zuweist. „Immer schön in eine Senke, damit das Wasser sich dort sammelt und die Wachholder eine echte Chance haben!“ Ein Profi eben, der jeden gesetzten Baum in seiner Karte einträgt.
Bei jedem Pflanzloch müssen wir den Humusboden bis zur Sandschicht abtragen. Denn:  Wacholder gedeihen nur im Sand. Sie lieben trockene, kalkarme Böden und vor allem viel Licht. Wir arbeiten uns hoch bis zur Brunsbergspitze. Es ist stürmisch, der Wind bläst uns fast um und die Mützen fliegen durch die Gegend. Aber die Sonne scheint und wir haben Freude an unserer Arbeit. Einen besonders schönen Busch erklären wir zum Vereinsbaum. Erst vor kurzem wurde hier ein Raubwürger gesehen. Ein amselgroßer  Vogel, der die Wacholderbüsche liebt und nutzt.  Auf ihm brütet er und von dort aus jagt er auch seine Beute.  Die spitzen Nadeln des Wacholders nutzt er, sie schützen ihn vor seinen Feinden.
Als alle Pflanzen gesetzt sind, sagt Maik Bösch: „Wir haben wieder etwas für die Natur getan!“ Auch wir freuen uns, sind stolz und auch ein wenig kaputt.  Unser Einsatz für die Natur hat sich gelohnt.  Jetzt müssen wir nur noch hoffen, dass die Wacholder gut anwachsen.

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