13 Fotografen machten sich mit dem Zug auf den Weg in das vor 250 Jahren als Versailles des Nordens errichtete Ludwigs-Lust, das heute ein barockes Flächendenkmal ist.
Hier konnten wir bei herrlichem Wetter sehen, wie Visionen mecklenburgischer Herzöge und nachhaltiges Wirtschaften Pracht entstehen ließen, die auch heute noch begeistert.
Raseneisenstein aus der Griesen Gegend, Papiermachè aus ausgemusterte Akten, Klang- und Wasserbaukunst und das gewisse Etwas, Wertschätzung für die Angestellten des Hofes, fügten sich zu etwas Imposantem zusammen.
Ludwigslust liegt an einem Kanal von insgesamt 28 km Länge mit einem Gefälle von nur 15 Metern. Wir sahen das Wasser in der Stadt, am Schloß und im Park über Kaskaden fließen und in Springbrunnen sprudeln. Entlang der Straßen fanden sich immer wieder Mauern und Gebäudeteile mit Raseneisenstein. Die Glockentürme der Stadtkirche waren als Portal zum Friedhof ganz besonders auffällig in Form von Pylonen gestaltet.
Die Stadtkirche, die zu Ostern zum Glück geöffnet hat, stellte sich als das absolute Highlight der Wanderung heraus. So ein großes, raffiniert gestaltetes Altarbild hatten wir noch nicht gesehen. Engel spielen die Orgel. Die ganz hervorragende Akustik demonstrierte uns ein Trompeter, der gerade des Wegs kam, welch eine Freude. Die Stadtkirche ist mit Papiermachè in kunstvollster Ausführung geschmückt: Baldachin, Stuck, Leuchter, das Altargemälde sowieso - alles in der Papiermachè Manufaktur vor Ort gefertigt.
Im Schloß wurde im Jagdsaal unter einer Menge heimischer Trophäen zum Abschluss der Tour Kaffee getrunken, der Kuchen war ausgezeichnet.
Eine Fahrt nach Ludwigslust lohnt, auch wenn man die Hälfte der Zeit auf Bahnhöfen und in Zügen verbringt - übrigens der Bahnhof von Ludwigslust wird gerade umgestaltet und es fällt auf, dass man hier Ahnung von Gartenbaukunst hat.