Mit Lothar beim NDR in Lokstedt am 26. Juni 2024

Für viele von uns fängt der Fernseh-Abend mit der der Sendung DAS! auf dem roten Sofa an. Bettina Tietjen, Hinnerk Baumgarten oder Inka Schneider unterhalten sich gemütlich auf dem „Roten Sofa“ mit einem Gast, der aus seinem Leben plaudert, zwischendurch werden Meldungen eingeblendet und zum Ende der Sendung ist eine Kulisse aus dem Leben des jeweiligen Gastes aufgebaut. Täuschend echt die spanische Küste oder ein Wald mit Vogelgezwitscher.   

Alles Illusion! In Wirklichkeit steht das rote Sofa nur in einer kleinen Ecke eines riesigen Raums. Der Blick des Moderators und der Gäste fällt auf die Kulissen auf der anderen Seite. Eine aufrecht hingestellte Dusche oder die aufgestapelte Küche, die auf ihren nächsten Einsatz bei der Kochshow wartet. Hunderte Scheinwerfer hängen von der Decke herab. „Keine Angst, die fallen nicht runter, die sind gut befestigt“, lacht Jörn Behrens. Er hat die Führung unserer Gruppe durch die NDR-Produktionsräume übernommen.

Als erstes werfen wir einen Blick in die „Maske“. Ungefähr eine Dreiviertelstunde benötigen die Maskenbildner, um eine Person zu schminken. Kommt auf den Gast an. Manchmal dauert es auch ein bisschen länger und bei zu lichtem Haar kommen auch schon mal ein paar Streuhaare zum Einsatz. Der nächste Raum ist die Garderobe. Hier wird für jeden Moderator schon für eine Woche im Voraus ausgesucht, was er vor der Kamera tragen wird. Auf dem Flur kommt uns Christian Buck entgegen. Er moderiert um 18 Uhr das Hamburg Journal. Und jetzt verstehe ich, was Bettina Tietjen mal gesagt hat: „Im Fernsehen sieht man viel dicker aus, als in echt.“ Stimmt! Buck sieht sehr viel schlanker aus als auf dem Bildschirm. Er ist sehr freundlich und gibt er uns einen kleinen Einblick in seine Tätigkeit.

Weiter geht’s zu den Sendepiloten in den Regieraum, der mit unglaublich vielen Monitoren ausgerüstet ist. Im großen Kreis sitzen hier sechs Personen an ihren Arbeitsplätzen und sortieren die drei- bis viertausend Meldungen, die hier täglich eingehen. Es ist auch der Raum, von dem aus die Kameras und Filme gesteuert werden und den riesigen LED-Wänden Leben einhauchen. Regisseure oder Kameramänner sucht man hier vergeblich. Wenn die Lichter in den Aufnahmeräumen ausgeschaltet sind, sieht es dort alles ziemlich nüchtern aus. Ich fand, das einzig Lebendige waren die Pumps unter dem Pult der Moderatoren. Verlassen lagen sie da und warteten auf ihren Einsatz, wenn die Moderatorin vergessen hat, ihre Sneakers auszuziehen. 

Auf den Raum der „NDR Talkshow“ war ich gespannt, denn ich sehe mir die Sendung sehr gerne an. Trostlos, einsam und verlassen stand in dem riesigen Raum eine runde Sitzgruppe. Grau in grau wartet sie abgedeckt auf ihren nächsten Einsatz. Lebendig wird es wahrscheinlich erst durch Moderatoren, Gäste und Blumenschmuck. Jedenfalls von einer gemütlichen Kneipenatmosphäre, wie ich sie mir vorgestellt hatte, keine Spur.

Aber alles in allem war es ein toller und sehr interessanter Blick hinter die Kulissen. Lothar sei Dank, dass er es geschafft hat, sich beim NDR „einzuklinken“ und das Beste, er hat noch weitere Termine in petto.

(Elke Schmidt)